Am nächsten Morgen weckte uns strahlender Sonnenschein. Snæfellsnes sah im Rückspiegel toll aus. Die Temperaturen brachten es im Laufe des Tages auf stellenweise 7°C. Wir fuhren weiter die 60 gen Norden, vorbei an Fjorden, Gletschern, Vulkanen und blauem Ozean.
Unsere Route für diesen Tag führte uns in die Westfjorde. Dabei schlängelt sich die, teilweise wieder unasphaltierte, Straße an den Fjorden entlang, manchmal auch auf 500m nach oben und wieder runter.Oben liegt noch weißer, manchmal frisch gefallener Schnee und die Ausblicke sind spektakulär. Fast erwartet einen hinter jeder Kurve ein neuer Ausblick. Die Halbinsel Latrabjarg lassen wir aus und nehmen statt dessen unser Mittagessen am Fuße des Fjallfoss ein. Über eine 100m hohe Gesteinskante donnern die Wassermassen nach unten. Es führt ein Wanderweg neben den kleineren Fällen nach oben, von dort aus hat man auch einen schönen Blick über das Fjord. Wie angekündigt, machen uns die Straßen teilweise das Vorankommen schwer, da sich Schlagloch an Schlagloch reiht und auch mit unserem Auto Vorsicht geboten ist. Auch durchfuhren wir den 9, 1 Kilometer langen Breidadals- og Botnsheidi-Tunnel (z.Z. längster in Island), was wir prinzipiell ja gewohnt sind und kein Problem damit haben. Dieser Tunnel allerdings war einspurig, dazu noch mit Haltebuchten für den entgegenkommenden Verkehr. Die Beleuchtung erinnerte eher an dunkle Stollen unter Tage und in der Mitte gab es eine Kreuzung, die jedoch zweispurig ausgebaut war. Ein Erlebnis. In Deutschland nicht denkbar.
Die Nacht verbringen wir in Isafjördur, einem Ort an den nördlichen Westfjorden. In einer Schlafsackunterkunft bekommen wir ein Bett, außerdem tanken wir und füllen unsere Vorräte auf. In Isafjördur ist noch Wintersportsaison – sowohl Abfahrt als auch Nordisch. Beim Anblick der präparierten Laufstrecke juckt es uns in den Füßen. Noch dazu findet hier am Wochenende der bekannte Fossavatn-Skimarathon statt. Seit 1953 kommen Langläufer aus ganz Island und messen sich am ersten Wochenende im Mai über die 50km-Distanz. Die Ersten sind auch schon angereist und trainieren. Bis zum Wochenende abzuwarten, gibt unser Zeitplan leider nicht her. Und so machen wir uns am nächsten Tag auf, die nördliche Hälfte der Westfjorde zu umfahren.
Das Wetter ist wieder bewölkt, aber auch von blauen Flecken durchsetzt und so haben wir einen schönen Blick auf den unbewohnten Teil der Westfjorde: das Naturreservat Hornstrandir. Das Meer ist heute selbst in den Fjorden nicht mehr ruhig, so sehr pfeift der Wind. Wir sind wieder nahezu allein unterwegs auf der Straße und umrunden Fjord für Fjord. Unterwegs gibt es wieder an einer schönen Stelle Mittag. Auf der ehemaligen 61, jetzt Straße Nr. 68, verlassen wir die Westfjorde und fahren Richtung Süden um das Hrútafjördur herum. Am Ende des Fjords treffen wir wieder auf die Ringstraße 1, der wir bis nach Varmahlið folgen. Unterwegs essen wir in Blönduós zu Abend. In Varmahlið schlagen wir für die nächsten zwei Nächte unser Lager auf.
Unterkunft Isafjördur:
- Gamla Gistihúsið
- Schlafsackunterkunft im 4-Bett-Zimmer 2600ISK p.P./Nacht
- mit Gemeinschaftsraum (TV, Radio) und Küche
- Gemeinschaftsbad
- eigenes W-LAN im Haupthaus, freies W-LAN in der Schlafsackunterkunft
Liebe Elfe und lieber Troll! Wir glauben auch an euch und den Traum von Island. Super Bilder und Textinfos haben uns sehr beeindruckt. Weiter so. Für die kommende Zeit viel Glück wünschen Oma, Opa, Papa und ich.