Unsere Reise nach Island war, wie auch die anderen Reisen zuvor, ein Erlebnis, welches wir nicht missen möchten. Land, Leute und Kultur haben uns sehr gefallen. Der Hauptstadt Reykjavik werden wir gerne ein zweites Mal einen Besuch abstatten. Vielleicht werden wir das nächste Mal im Hochsommer oder im tiefsten Winter vorbei schauen.
Unvergessen werden die Hot Pots vor schönster Gletscher-Kulisse bleiben. Genauso wie Islandpferde, Fjorde und Ski-Gebiete.
Island können wir all jenen empfehlen, die gerne eine tolle Landschaft mit einer überschaubaren Anzahl Menschen darin besuchen und auch vor Outdoor-Aktivitäten nicht zurückschrecken. Es folgt unsere Zusammenfassung der vergangenen 21 Tage.
Finanzen
Im Land von Feuer & Eis konnten wir nicht die Europäische Gemeinschaftswärung nutzen, sondern mussten uns mit der Landeswährung – der Isländischen Krone (Kr. oder ISK) – zu versorgen wissen. Während unserer USA- sowie Japan Reise haben wir gute Erfahrungen mit unserer kostenlosen DKB Visa Card gemacht und dies sollte auch auf Island wieder zutreffen. Die Versorgung mit Bankautomaten ist in größeren Ortschaften gut und auf uns kamen keine Limitierung, was Betrag oder Gebühren angeht, zu.
Hinweis: in Island gilt die Kreditkarte als Zahlungsmittel Nummer 1 – d.h. man kann auch bei unzureichend Bargeld einkaufen, sollte jedoch die Auslandsprovision der Visakarte im Hinterkopf behalten!
Wie Einige sicher mitbekommen haben, lag diese Reise im geplanten Budget und somit gibt es keine erklärungsbedürftigen Mehr- oder Minderausgaben.
- Durschschnittskurs: 167,72 ISK/€ (bei gebrauchten 5877,74 ISK)
- Durschschnittsverbrauch pT / pP: 280 ISK (21 Tage)
- weitere Auswertungen sind der Grafik zu entnehmen
Flug
Der Flug mit Iceland Air war im Vergleich zu unseren anderen Flügen mit ca. 3 1/2 Stunden kurz. Von Frankfurt aus flogen wir bei gutem Wetter über Großbritannien nach Norden. Wegen der Aschewolke flogen wir über Islands Landmasse nach Keflavik, normalerweise führt die Route am Südrand der Insel entlang. Das holten wir auf dem Rückflug nach.
An dieser Stelle wollen wir noch einmal erwähnen, dass unser Flug (ein Vierteljahr vorher geplant) genau in das aschefreie Zeitfenster von einen Tag gefallen ist. Davor waren über eine Woche deutsche Flughäfen gesperrt und nach dem der Wind drehte, war der Flughafen Keflavik über eine Woche von Asche und Flugverboten betroffen.
Automiete
Die Anzahl an Vermietungsschaltern im Flughafengebäude von Keflavik ist übersichtlich. Meist sind mehrere Vermietungen in einem Schalter zusammengefasst. Die Abholung erfolgte wie immer: Vorzeigen der Voucher, unterschreiben der Verträge, Schlüsselentgegennahme und Suchen des entsprechenden Autos.
Über unser Auto können wir nach drei Wochen sagen: die Mehrkosten für die Miete eines Vierradantriebs mit mehr Bodenfreiheit haben sich gelohnt. Auf den teilweise unbefestigten Straßen fuhr es sich einfach besser und man kann mehr Orte besuchen. Das nächste Mal würde uns allerdings ein kleineres Modell genügen. Für zwei Personen ist genug Platz und wenn man im Sommer das Zelt dabei hat, braucht man das Auto lediglich als Transportmittel. Der Fairness halber sei jedoch anzumerken, dass wir einige Reisende getroffen haben, die ähnliche „Pisten“ wie wir gefahren sind, mit einem kleineren Fronttriebler.
Die Abgabe erfolgte problemlos. Ein Mitarbeiter sah sich das Auto sehr genau an, hatte aber nichts zu beanstanden. Anschließend fuhr er uns und unser Gepäck zum Flughafengebäude.
Tanken
Tankstellen gibt es in Island ausreichend, jedoch meist in „Ballungsräumen“ mit einiger Wegstrecke dazwischen. Man sollte immer ein Auge auf die Tankanzeige haben und auf der Karte die nächsten Tankstellen suchen. Alle auf unserer Karte angezeigten Tankstellen waren vorhanden, meist noch mehr. Die Besonderheit: es stehen meist zwei Zapfsäulen mit dazugehörigem Kreditkartenautomat da, mehr nicht. Wenn man also die erwähnten Kosten für Auslandseinsatz der Kreditkarte sparen möchte, muss man immer mit Mitarbeitern besetzte Tankstellen suchen.
Aktivitäten (Raften, Reiten, Blaue Lagune)
Für unsere geplanten Aktivitäten waren wir eindeutig zu früh, sprich vor der Saison in Island. Diese werden wirklich nur in den Sommermonaten (Juni und teilweise sogar Juli bis August) angeboten. Auf Grund des kalten Wetters diesen Jahres bis in den April hinein, hatten viele Anbieter ihre Touren noch nicht gestartet, auch wenn es auf Flyern und im Internet stand. Auf Nachfrage sind aber viele Anbieter bemüht, etwas auf die Beine zu stellen. Oder man wird zu einer festen Gruppe hinzugebucht, was aber in unserem Fall sehr positiv war.
Die Aktivitäten an sich sind alle zu empfehlen. Das Reiten auf Islandpferden, das Rafting und das Quadfahren haben uns sehr viel Spass gemacht. Und wenn man die Kosten vorher mit einkalkuliert, sprengen sie auch nicht das Budget.
Verpflegung
Auch die Verpflegung stellt in Island kein Problem dar. An Tankstellen und in Supermärkten lassen sich Proviant für unterwegs und abends besorgen. Frische Waren wie Obst, Gemüse, Wurst, Käse und Milchprodukte sind etwas teurer als in Deutschland, aber nicht unerschwinglich. Auf dem Land ist das Angebot begrenzt, während in großen Städten wie Reykjavik und Akureyri keine Wünsche offen bleiben.
Unterwegs gibt es immer wieder kleine Restaurants und Kneipen, in denen es Pizza, Hamburger, Pommes und mit Käse überbackene Nachos gibt. In den Jugendherbergen sind Küchen vorhanden, manchmal gibt es auch Frühstück (siehe Broschüre der Jugendherbergen).
Reiseliteratur und Kartenmaterial
Bezüglich der Literatur und Karten zur Vorbereitung und unterwegs haben sich rückblickend sehr unterschiedliche Ergebnisse aufgetan. Die Landkarte von Freytag&Berndt hat sich schon bei den Vorbereitungen als hilfreich erwiesen. Unterwegs war die Karte für unsere Zwecke völlig ausreichend. Während der gesamten drei Wochen sind uns lediglich zwei Fehler aufgefallen, die aber mit offenen Augen und Lesen der Verkehrsschilder kein Hindernis darstellten. Wer es gerne genauer mag, kann in Island problemlos Karten kaufen, meist gab es eine Viergeteilte, von der jeder Teil ca. 15€ kostete. Auf unserer Karte waren Tankstellen eingezeichnet (eher zu wenig als zu viel, aber besser als anders herum), Sehenswürdigkeiten, Furten und Tunnel. Es war eingezeichnet, ob die Straße über festen Belag verfügt oder eine sogenannte ‚Gravel Road‘ ist. Sich zu verfahren, ist in Island recht schwierig, da die Auswahl an Straßen begrenzt ist – was jedoch nicht auf „Pisten“ und sonstige befahrbare Wege zutrifft.
Im Gegensatz dazu war der Lonely Planet ein glänzendes Beispiel für das Angebrachtsein einer dringenden, neuen, überarbeiteten Ausgabe. Die angegebenen Preise stimmten hinten und vorne nicht, ausser man multiplizierte alles mit dem Faktor Drei. Sehenswürdigkeiten waren prinzipiell mit den Superlativen: spektakulär, faszinierend oder auch fantastisch versehen. Ein bisschen weniger Übertriebenheit hätte es auch getan.
Wie gesagt, die Aktualität ließ zu wünschen übrig, was auch das Vorhandensein bzw. die Qualität von Restaurants, Übernachtungsmöglichkeiten und weiteren praktischen Dingen (Internetzugang) betrifft. Für September 2010 ist eine neue Ausgabe angekündigt, von der wir sehr hoffen, dass mehr getan wurde, als Preise anzugleichen.
Von uns oft genutzte und wichtige URLs
- Aktuelle Informationen zu Straßenlage – vegagerdin.is/english
- Aktuelle, lokale Informationen zu Wetter, Erdbeben und Flüssen – en.vedur.is
- Informationen über alle 36 HI-Iceland hostels: hostel.is
- Benzinpreis (bensÃn verð) – gsmbensin.is
Unterkunft
Für das Reisen in Island empfehlen wir auf jeden Fall die Jugendherbergen. Man lernt nette Leute aus aller Welt kennen, schläft bequem und sieht die unterschiedlichst eingerichteten Herbergen. Entscheidet man sich, hauptsächlich in selbigen zu nächtigen, ist die Anmeldung im Jugendherbergsverband sinnvoll. Das geht ganz unkompliziert in jeder Jugendherberge gegen eine einmalige Gebühr. Dafür bekommt man dann auf jede Übernachtung Rabatt.
Die Zeltplätze konnten wir leider noch nicht testen, aber sie sind für die Sommermonate eine ordentliche Alternative. Preiswert, gut in Schuss (soweit wir sehen bzw. einmal testen konnten) und meist in guter Lage.
Fahrtenbuch
Keflavik -> 64km -> Reykjavik ->370km „Golden Circle“ -> Reykjavik -> 428km -> Budardalur -> 312km ->Isarfjördur -> 483km -> Varmahlid -> 272km -> Akureyri -> 344km -> Seydisfjördur -> 325km -> Vagnstadir -> 116km -> Skaftafell -> 146km -> Vik -> 230km -> Selfoss -> 123km -> Reykjavik -> 348km -> Keflavik
Zu den Kilometern: die Kilometerangaben ergeben nicht nur aus der Entfernung zwischen den Stationen, sondern können auch die gefahrenen Kilometer von Station A oder B beinhalten.
Unser Urlaub ist nun leider schon seit 4 Monaten vorbei, aber genau diese waren sehr ereignisreich und somit kommt unser letzter Blogeintrag erst zu diesem Zeitpunkt.
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