Der Morgen sollte früh beginnen, da wir ja in Himeji einen Zwischenstop einlegen wollten, um die Burg zu besichtigen. Leider verschliefen wir um knapp eine Stunde und mussten uns flott fertig machen. Wir schafften es in zwanzig Minuten aus dem Ryokan und in weiteren fünfzehn Minuten zum Bahnhof, pünktlich an unseren Zug. Über Osaka fuhren wir in zwei Stunden nach Himeji. Dort angekommen begrüßte uns die Sonne und wieder angenehme Temperaturen. Wir schlossen unsere Rucksäcke in Gepäckfächer ein und liefen zur Himeji-JÅ (15 Minuten).
Da nur noch wenige Burgen Japans in ihrer ursprünglichen Form erhalten sind (also ohne Beton), bildet die Himeji-JÅ (姫路城) eine beeindruckende Ausnahme. Die weiße Burg (auch: Burg des weißen Reihers) begrüßte uns mit Kirschblüten und nicht zu großem Ansturm an einem Samstag. Dies sollte sich aber während unseres zweistündigen Rundganges noch ändern.Auf einer großen Wiese vor der Burg lagen schon die ersten blauen Planen, um Plätze für das Nachmittags-Picknick unter den Kirschbäumen zu sichern. Mittelpunkt der Burg bildet ein fünfstöckiger, befestigter Turm (Donjon). Neben drei Außentürmen und dicken Mauern ist die Burg durch zahlreiche kleine Gräben und Verteidigungsmauern mit Schießscharten gesichert. Mit Pantoffeln bekleidet kann man durch die Räume der Außenmauer gehen, welche früher u.a. den Damen vorbehalten waren. Im Erdgeschoß und den drei folgenden Etagen des Donjon waren früher Vorratskammern für verschiedenste Dinge untergebracht. Im vierten und fünften Geschoß sind kleine Ausstellungen aufgebaut, mit Rüstungen, Familiensiegeln u.ä. Vom Dachgeschoß aus kann man auf Himeji blicken und in einem kleinen Schrein beten. Die Treppen nach oben und unten stellten echte Herausforderungen dar: sehr hohe, schmale Stufen und dazu noch Dachbalken auf Stirnhöhe (zumindestens für uns). Inzwischen war es auch wesentlich voller geworden, so dass wir an jeder Treppe anstehen mussten. Nach zwei Stunden hatten wir die Burg besichtigt und ihre ursprüngliche Holzbauweise verleiht ihr den zusätzlichen Charme. Wir schlenderten durch eine Einkaufsstraße zurück zum Bahnhof und tranken dort noch einen Kaffee, bevor wir in den Zug nach Kurashiki stiegen.
Bis Okayama fuhren wir im Shinkansen, dort stiegen wir in einen Regionalzug nach Kurashiki um und kamen nach 50 Minuten Fahrt an. Da unser Hotel diesmal gleich neben dem Bahnhof lag, suchten wir nicht lange. Wir checkten gegen 16 Uhr ein und begaben uns dann in Richtung des Binkan-Viertels. Dort kann man wunderbar an einem Kanal entlang spazieren. Brücken überspannen den Kanal und zahlreiche Karpfen in allen Farben schwimmen darin. Auch an einer kurzen Schreinbesichtigung kamen wir nicht vorbei. Alles in allem hatten wir uns von Kurashiki etwas mehr erwartet. Morgen geht es aber schon weiter. Auf unserem Weg nach Hiroshima besuchen wir noch die Burg in Okayama. Im Gegensatz zur Burg des weißen Reihers in Himeji heißt sie die Krähenburg auf Grund ihrer schwarzen Farbe.
Hotel Kurashiki:
- Young Inn Kurashiki
- 200m vom Bahnhof entfernt, 10 Minuten zum Bikan-Viertel
- im Zwei-Bett-Zimmer ¥4200 pro Person/pro Nacht
- Frühstück ¥600 pro Person
- Internet (W-LAN), sehr kleine Zimmer, Etagendusche und -toilette
- inklusive Handtuch, Yukata, Zahnbürste & Zahncreme
- Personal spricht ein wenig Englisch
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