Von Nagasaki fuhren wir zunächst zurück nach Fukuoka, bevor wir in den Zug nach Beppu stiegen. Insgesamt waren wir vier Stunden im Zug unterwegs und haben eine Stunde Pause in Fukuoka gemacht. Kurz nach Mittag kamen wir in Beppu (別府市) an. Mit ca. 123.000 Einwohnern zählt der Kur- und Badeort schon zu den etwas größeren Städten und auch seine weitläufige Struktur erschwert das Erreichen der gewünschten Onsen etwas. Am letzten Wochenende im April findet jährlich das Onsen-Fest statt. Pünktlich zum Festumzug trafen wir am Bahnhof ein. Den wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und behielten unsere Rucksäcke erst einmal auf.
Die Sonne schien, warme Temperaturen herrschten und es machte Spass, den Beteiligten des Festumzugs zuzusehen. Besonders die getragenen Schreine und dazu laute ‚Schlachtrufe‘ stachen heraus. Musik kam abwechselnd aus den Lautsprechern und von marschierenden Kapellen, darunter eine schweizerische. Als sich der Umzug dem Ende neigte, suchten wir in den Gassen unser Ryokan.
Nach einigem Straßenzählen fanden wir es dann auch. Beim Einchecken buchten wir gleich einen der hoteleigenen Onsen für den Abend. Wir kehrten zurück auf die belebte Hauptstrasse, sahen ein wenig dem bunten Treiben zu und liefen dann wieder Richtung Bahnhof. Dort gingen wir kurz einkaufen und informierten uns dann in der Touristeninformation über Sushi-Restaurants vor Ort. Da wir mal wieder Lust auf Kaiten Sushi hatten, besuchten wir ein großes Einkaufszentrum und wurden im Erdgeschoß fündig. Mit einem Eis zum Nachtisch setzten wir uns am Kai in die Sonne und sahen den Anglern zu. Ab und zu sahen wir die Schrein-Träger des Onsen-Festes mit nacktem Oberkörper aus einer Gasse kommen und in die nächste einbiegen. Wir nehmen an, sie zogen von Onsen zu Onsen.
In Beppu gibt es zwei Arten von heißen Quellen: einmal die Onsen zum Baden und dann noch die ‚Höllen‚ (jigoku 地ç„). Diese Thermalquellen darf man lediglich besichtigen. Da die Onsen und Höllen so weit über das Stadtgebiet verteilt sind, dass man am besten mit dem Bus fährt, entschieden wir uns dagegen. Dazu kam die Sonne, unsere begrenzte Zeit und die Aussicht auf den Privat-Onsen am Abend. Nach Rückkehr ins Hotel internetzten wir ein wenig, schauten fern und gingen dann im Yukata Richtung Onsen. Nach dem Duschen glitten wir ins heiße Wasserbecken und entspannten. Wenn man genug vom heißen Wasser hat, geht man sich kurz kalt abduschen, wartet zwei Minuten und kann dann noch einmal baden. Dieser Ablauf erinnert an Saunagänge, nur ein wenig kürzer. Danach hat man eine angenehme Bettschwere.
Für den nächsten Tag stehen 5 Stunden Zugfahrt und knapp 700km auf dem Plan.
Ryokan Beppu:
- Ryokan Nogami Honkan
- Doppelzimmer im japanischen Stil für ¥5400 pro Person pro Nacht
- 10 Minuten zu Fuß vom Bahnhof entfernt
- inklusive Handtücher, Zahnbürste & -pasta, Teeset, Yukata
- privates Bad und Toilette, Fernseher, W-LAN, Kühlschrank
- 3 Onsen im Ryokan, die privat nutzbar sind (50 Minuten)
- Frühstück und Abendessen möglich
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