Unsere erste längere Fahrt traten wir nach einem gemütlichen Frühstück und dem üblichen Auto-beladen an. Laut HansHans sollten wir acht Stunden fahren. Nach den ersten 400km brauchten wir eine Pause und gönnten uns Pizza. Die Landschaft bot ein gewohntes Bild: leicht wellig, Bäume, Sträucher, … Die Straßenverhältnisse wieder sehr durchmischt: vom neuen, glatten Asphalt, bis zu dringend instandsetzungsbedürftigen, geflickten, löchrigen Betonstraßen. Teilweise Straßenbelag, auf dem die Reifen sehr ruhig liefen, dann aber auch gerne Straßenbelag, welcher einen hohen, nervigen Ton beim Befahren erzeugt. Eine Zeitlang hörten wir Musik aus der Konserve, versuchten es mit Radiosendern, welche sehr häufig Werbung senden und fuhren aber auch ohne Musik.
An diesem Tag fuhren wir im Bundesstaat Illinois los, durchquerten komplett Iowa, um dann am Abend am äußersten Süd-Ost-Zipfel South Dakotas zu campen. Das bringt uns zu den wechselnden Maximalgeschwindigkeiten, welche von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich sind. Bis dato waren wir meist mit knapp 10 Meilen ‚zuviel‘ unterwegs, auch gezwungenermaßen angepasst an den Verkehrsfluss in den Großstädten. Das brachte uns an diesem Tag eine Begegnung mit der amerikanischen Polizei ein. Mit 73 statt den zugelassenen 65 Meilen/Stunde unterwegs, blinkten hinter uns die Lichter in einem Zivilwagen auf. Wir brachten unser Gefährt am Straßenrand zum stehen und warteten geduldig. Der Officer ließ sich den Führerschein und die Bescheinigung des Auto-Vermieters zeigen und beließ es dann bei einer Verwarnung. Noch einmal davon gekommen.
Seit dem nutzen wir den Tempomat und fahren immer nach Gesetz. Zum Glück lässt das in South Dakota als einzigem Staat noch 75 MpH zu und wir kamen am zweiten Tag gut voran. In Iowa sahen wir dann noch verhältnismäßig viele Polizei-Autos, welche am Straßenrand auf ihren Einsatz warteten oder bereits im Einsatz waren.
Die Nacht verbrachten wir in North Sioux City, welches schon zu South Dakota zählt, während Sioux City noch in Iowa liegt. Der Zeltplatz lag diesmal noch etwas näher an der Interstate als der in Niagara Falls. Dementsprechend mussten wir uns mit Taschentuch etwas die Ohren verschließen. Dafür war die Nacht billig, die Duschen umsonst und der Zeltplatz-Inhaber sehr nett. Wir bekamen einen 10% Discount und hatten freie Auswahl, was den Stellplatz betraf. Die Nacht war schon etwas kühler als die letzte im Sugarloaf Campground (siehe Detroit) und die folgenden werden noch kühler werden. Die Sonne weckte uns wieder früh am Morgen und nach einer Dusche setzten wir uns wieder ins Auto. Für diesen Tag hatten wir knapp 700km vor uns. Das selbe Programm wie am Tag zuvor. Während der Fahrt wechselten wir ein weiteres Mal die Zeitzone. Von der Central Time zur Mountain Time, was bedeutet, dass wir nun gegenüber Deutschland acht Stunden zurück liegen.
Zeltplatz
- KOA (Zeltplatz-Kette in den USA), Sioux City North, 601 Streeter Drive
- nahe der Interstate 29, deswegen etwas mehr Straßenlärm
- schöner, gepflegter Campingplatz mit kostenlosen Duschen
- eine Nacht für: $22,31
Gegen Ende der Fahrt änderte sich die Landschaft und wurde eindeutig kahler und weniger grün. Auch sind weit weniger Städte und Dörfer vorhanden. Statt dessen viele Felder und vor einem die schnurgerade verlaufende Straße. Kurz vor Rapid City sahen wir dann von weitem die Badlands und die Black Hills. Diese werden wir in den nächsten zwei Tagen besuchen und berichten, was wir erlebt haben.
Sag Rapid nen schoenen gruss von mir!
Liebe Gruesse aus dem (endlich pruefungsfreien) Ilmenau!