Bryce Canyon National Park – ein Nationalpark mit Internet. Nach 450km Fahrt duch Utah Richung Süden erreichten wir den Bryce Canyon National Park. Schon von weitem sieht man die charakteristischen Berge. Auf der Fahrt gab es diesmal nichts Erwähnenswertes.
Den Parkeingang passierten wir mit dem Annual Pass, welcher uns wieder $25 sparte. 2 Meilen nach dem Parkeingang entschieden wir uns für den Sunset Campground. Im ganzen Park gibt es nur zwei Campgrounds sehr nah am Parkeingang, den North Campground und denn South bzw. Sunset Campground. Alle andere Zeltmöglichkeiten sind sogenannte Backcountry Campgrounds, welche ich in etwa mit den in Deutschland angelegten Biwakplätzen vergleichen würde.
Das Einchecken geschieht auf dem Zeltplatz durch das Entnehmen eines kleinen gelben Umschlags am Reservation Kiosk an der Einfahrt. Diesen nimmt man mit auf die Fahrt durch den Campground, auf der Suche nach einem freien, passenden Zeltplatz. Hat man einen gefunden, hängt man einen kleinen Zettel, den man vom gelben Umschlag abreißt, unter die Zeltplatznummer und fährt wieder zum Reservation Kiosk. Dort füllt man noch die auf dem Umschlag geforderten Angaben aus, Personalien, Nummernschild, wie lange man bleibt und steckt den entsprechenden Betrag in den Umschlag ($15 pro Nacht). Diesen wirft man dann in einen Kasten. Fertig. Später kontrolliert dann ein Mitarbeiter die gelben Zettelchen an den Zeltplätzen und schaut nach dem Rechten. Als wir mit dem Zeltaufbau fertig waren, zeigte die Uhr sechzehn Uhr und wir liefen zum Sunset Point. Die eigentliche Attraktion von Bryce Canyon ist das sogenannte Amphitheater. Steht man oben am Rand dieses Amphitheaters, hat man einen einzigartigen Blick auf die ‚Nadeln‘ (Hoodoos) mit roten, orangefarbenen und weißen Segmenten.
Kurzinfo Bryce Canyon National Park:
- seit 1928 National Park mit jährlich 800.000 bis 1 Mio Besuchern
- liegt auf einer Höhe von 2400 bis 2700 Metern
- der Bryce Canyon entstand nicht durch einen Fluss (ist also genau genommen auch kein Canyon), sondern durch Erosion der Plateau-Kante anhand von Wind, Wasser und Eis
- dadurch entstanden die spitzen Felsen mit Namen Hoodoo, welche bis zu 60m hoch sein können
- Bryce Canyon als größtes Amphitheater ist 5km breit, 19km lang und 240m ‚tief‘
- sein Entdecker Ebenezer Bryce bezeichnete den ‚Canyon‘ mit den Worten: ‚A Hell of a Place to lose a Cow‘ (Der schlimmste Platz, um eine Kuh zu verlieren)
Wir ließen den Canyon vom Sunset Point auf uns wirken und liefen weiter zum Sunrise Point. Vom jeweiligen Punkt aus, hat man bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang die beste Aussicht auf die Farbspiele der Felsnadeln. Deswegen die Namen der Aussichtspunkte. Vom Sunrise Point stiegen wir auf dem Navajo Loop Trail (Loop Trail = Rund-Wanderweg) in den Canyon hinab. In engen Kurven ging es hinab, unten liefen wir zwischen roten Felsen entlang, bevor wir zum Schluss natürlich wieder hinauf mussten. Schwierigkeitsgrad war mittel, Länge 3km. Die dabei entstandenen Photos können täuschen. Auf einem wird jedoch die Relation deutlich. Wir holten Feuerholz und liefen zurück zum Zelt. Im Bryce Canyon National Park darf kein Feurholz gesammelt werden. Das gekaufte sah zwar besser aus als im Yellowstone, erwies sich jedoch auch wieder als suboptimal brennbar. Wir hegen den Verdacht, dass das Holz mit Absicht so verkauft wird, um keinen Waldbrand zu verursachen. ;)
Der zweite Morgen (Dienstag) begann mit Sonnenschein. Wir liefen zur Bryce Cayon Lodge, um das Frühstücks Buffet in Augenschein zu nehmen ($10,80 pro Person). Es hat sich gelohnt; viel frisches Obst (verschiedene Melonen, frische Erdbeeren, Dosenfrüchte, Äpfel, Bananen, Orangen), Herzhaftes und Süßes zur Auswahl und Cerealien. Dazu Saft und heiße Schokolade. Frisch gestärkt ging es los Richtung Sunrise Point. Dort ist der Einstieg für den Queens Garden Trail. Diesen kombinierten wir mit dem Peek-a-Boo-Loop, den wir in der Hälfte wieder verließen, um zum Bryce Point hoch zu steigen. Auf unserem Weg bewältigten wir 600 Höhenmeter. Bis dahin waren wir 7km gewandert und schon ordentlich ins Schwitzen gekommen. Auf dem Bryce Point setzten wir uns für eine kurze Pause. Währenddessen setzte der vorausgesagte Regen ein und wir entschieden uns, mit dem kostenlosen Bus Shuttle zurück zum Campground zu fahren. Von dort aus ging es gleich weiter zum General Store, bei welchem sich die Duschen befinden. Wir wärmten uns auf und holten uns heiße Schokolade und warme Muffins. Mit denen setzten wir uns auf die Veranda (der Regen hatte inzwischen aufgehört) und stellten fest, dass es W-LAN gibt. Wir bearbeiteten Bilder, schrieben Artikel und reservierten Hotelzimmer für Las Vegas und Los Angeles. Den Abend verbrachten wir wieder am Lagerfeuer und gingen früh schlafen.
Am nächsten Tag ging es weiter zum Grand Canyon, genauer zum South Rim des Grand Canyon.
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